Einladung zur Buchvorstellung "Hana oder Das böhmische Geschenk" und Gespräch mit Tina Stroheker

Tina Stroheker stellt ihr Buch über Hana Jüptnerová selbst vor. Sie hat der außergewöhnlichen und engagierten Frau nach deren Tod 2019, inspiriert von zahlreichen hinterlassenen Fotografien, 67 Albumblätter gewidmet, für jedes Lebensjahr eines. Über das individuelle Porträt hinaus entsteht das Bild eines alltäglichen Lebens von der Zeit des Kalten Krieges bis in unsere Gegenwart. In einem von Anna Knechtel moderierten Gespräch stellt Frau Stroheker das Buch "Hana oder das böhmische Geschenk" vor.

2015 lernte die Autorin Tina Stroheker bei einer deutsch-tschechischen Konferenz über den deutschböhmischen Schriftsteller Josef Mühlberger in dessen Heimatstadt Trautenau/Trutnov die tschechische Germanistin Hana Jüptnerová aus Hohenelbe/Vrchlabí kennen. Hana war Deutschlehrerin, Übersetzerin und stand schon als Dissidentin in persönlichem Austausch mit dem späteren tschechischen Präsidenten Václav Havel. 1982 ließ sie sich taufen, in der atheistisch-kommunistischen ČSSR ein mutiger Schritt. Nach der Wende wurde die Versöhnung zwischen Tschechen und (Sudeten-)Deutschen Schwerpunkt ihres Engagements. Hana hatte zwei Söhne und war Pflegemutter dreier Mädchen, die sie aus einem Heim zu sich geholt hatte.

Tina Stroheker ist freie Autorin, Herausgeberin sowie Initiatorin literarischer Projekte. Sie wurde 1948 in Ulm geboren und lebt in Eislingen/Fils. Sie erhielt zahlreiche Preise, darunter 2017 den Andreas-Gryphius-Preis. Neben ihrer Lyrik haben ihre Bücher über Polen und ihre „Notate vom Lieben“ (2013 Luftpost für eine Stelzengängerin) große Zustimmung erhalten. Sie beschäftigte sich intensiv mit Josef Mühlberger (Vermessung einer Distanz) und begründete die Eislinger Mühlberger-Tage (1995–2013). Zuletzt erschien ihre Sammlung Inventarium. Späte Huldigungen.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit Adalbert Stifter Verein und Tschechisches Zentrum München statt.

Foto: Věra Fěrová
Die Kulturarbeit der Ackermann-Gemeinde im Institutum Bohemicum wird gefördert durch das Bayerische Staasministerium für Familie, Arbeit und Soziales.