Stadt der Lebendigen Bücher

Am Freitag, den 3. August 2012, luden die Stadt Bautzen zusammen mit der Ackermann-Gemeinde herzlich dazu ein, einen Nachmittag mit Persönlichkeiten aus Bautzen und der deutsch-tschechischen Nachbarschaft zu verbringen. Hierzu kamen die Teilnehmer des Bundestreffens sowie zahlreiche Touristen und Bautzener Bürger ins Rathaus, in den Dom St. Petri, die Ortenburg, das Haus der Sorben und in die Gedenkstätte Bautzen II.

So gab es im Dom St. Petri Informationen über den ökumenischen Alltag im Simultaneum, auf dem Nikolai-Friedhof stand die Stadt- und Kirchengeschichte Bautzens auf dem Programm und in der Domschatzkammer lockten allerhand nicht jeden Tag zu sehende liturgische Gegenstände wie Messgewänder, Kelche, Monstranzen oder Kruzifixe.

Kultur war in der Ortenburg großgeschrieben. So ging es etwa um die Figuren des Rietschel-Giebels und deren Interpretationen, um die Bautzener Theater-Geschichte sowie um ein Bild und dessen Bedeutung für die Geschichte und Kultur der Sorben.

Das Haus der Sorben selbst war auch eine Anlaufstelle mit gleich vier Angeboten: Pflege und Erhaltung der sorbischen Sprache, das sorbische Element beim Mitteldeutschen Rundfunk, das sorbische Leben heute in der Oberlausitz und der Domowina-Verlag als deutsch-sorbischer Kulturvermittler.

Im Rathaus berichtete Bürgermeister Böhmer über die Freuden und Sorgen seiner Stadt, Helena Faberová und Pater Angelus Waldstein erläuterten als porträtierte Personen die Hintergründe zur Ausstellung „Böhmische Porträts“ und Sozialarbeiter Hartmut Vogel informierte über die soziale Situation und die Perspektiven der Menschen aus Bautzen.

Vom zeitlichen Ablauf etwas aus der Reihe tanzte die Gedenkstätte Bautzen, die an das Stasi-Gefängnis Bautzen II erinnert, in dem von 1956 bis 1989 viele Personen inhaftiert waren. Da die Führungen hier eineinhalb Stunden dauerten, waren nur drei angesetzt.

Viermal, zu jeder vollen Stunde um 14.00 Uhr, 15.00 Uhr, 16.00 Uhr und 17.00 Uhr, begann in den „Bibliotheken“ die Ausleihe. Ein „Bibliothekar“ begrüßte die „Leserschaft“ am Treffpunkt, stellte die „Bücher“ vor und teilte sie auf die einzelnen Lesungen auf. Die Erzählungen der „lebendigen Bücher“ zu den angegeben Titeln dauerten rund 30 Minuten, so dass man zur vollen Stunde bei der nächsten Station sein konnte.

Die Teilnehmer am Freitagnachmittag konnten so Bautzen mit seiner Geschichte, Kultur und aktuellen Herausforderungen auf eine besondere Weise als „Stadt der lebendigen Bücher“.


Download:

Faltblatt „Stadt der lebendigen Bücher“ am 3.8.2012