Mittel- und südböhmische Adventsstimmung vermittelt

Ehepaar Blanka und Aleš Noskovi beim Kulturzoom der Ackermann-Gemeinde

Musik, Gesang, Brauchtum und sicherlich duftendes Weihnachtsgebäck standen im Fokus des jüngsten Kulturzooms der Ackermann-Gemeinde. Denn das böhmische Ehepaar Blanka und Aleš Noskovi gewährte einen Einblick in das tschechische bzw. böhmische Adventsbrauchtum. Da das Ehepaar auch musikalisch aktiv ist, durften Musik- und Gesangsbeiträge nicht fehlen.

 

Gut 60 PCs und Telefone waren zu der 45-minütigen Online-Veranstaltung zugeschaltet. Moderatorin Sandra Uhlich stellte das Ehepaar vor. Blanka hat Gesang und Orgelspiel studiert und unterrichtet Religion und Ethik. Ihr Ehemann Aleš hat ebenfalls Orgelspiel studiert und ist als Kirchenmusiker in der Kathedrale St. Bartolomäus in Pilsen tätig. Beide widmen sich aber auch der Kulturpflege und Volksmusik, beim Bundestreffen der Ackermann-Gemeinde 2015 in Budweis wirkte das Familienensemble mit.

„In meiner Familie wurde immer viel gesungen“, blickte Blanka Noskova zurück. Sowohl die Mutter wie die Oma spielten ein Instrument, somit ergab sich damals schon eine echte Familienmusik, die unter anderem auch bei Wallfahrten an grenznahen Orten zu Bayern und Österreich mitgewirkt hat. „Volkslieder waren immer wichtig“, bekräftigte sie. Beim Studium in Budweis lernten sich Blanka und Aleš, der aus Mittelböhmen stammt, kennen. Die für Auftritte geliehenen Trachten der jetzigen Familienmusik zeugen von Südböhmen, in der Musik sowie im Brauchtum und privaten Alltag gibt es aber bei Familie Noskovi sowohl mittel- wie auch südböhmische Elemente.

Im Advent ist das vor allem Gebäck – in erster Linie sind es Lebkuchen. Das Backen  von weichen Honiglebkuchen nach dem Rezept der Familie Talířovi (Herkunftsfamilie von Blanka) zeigte Blanka Noskova, unterbrochen von der Einspielung eines Adventsliedes – aufgeführt von Aleš Nosek (Orgel) und Blanka Noskova (Gesang) in der Pilsener Johannes Nepomuk-Kirche. Den Brauch der Barbara-Zweige im Kontext des Gedenktages der Heiligen Barbara am 4. Dezember (Glück für das nächste Jahr) erläuterte sie ebenso wie die Gestaltung des eigenen Adventskranzes mit Ästen aus einem Wald, violetten Kerzen und selbstgefertigten farbigen Sternen. Der Pilsener Bischof Tomáš Holub hat den Adventskranz übrigens beim Gottesdienst am ersten Adventssonntag gesegnet. Zwischen den Brauchbeschreibungen gab es ein Adventslied der Familie Noskovi, d.h. des Ehepaars und der drei Töchter, sowie ein weiteres Musikstück aus dem Konzert in der Johannes-Nepomuk-Kirche.

Zum Schluss durften Blanka und Aleš das ihnen von der Ackermann-Gemeinde im Vorfeld zugesandte Päckchen öffnen: enthalten waren Hefte mit deutschen und tschechischen Weihnachtsliedern – zum Gebrauch nicht nur in der Familie, sondern auch darüber hinaus. Dieses Liedheft hat die Ackermann-Gemeinde vor einigen Jahren veröffentlicht.

Für die Vermittlung heimeliger Adventsstimmung dankte Moderatorin Sandra Uhlich dem Ehepaar Noskovi. Von diesem auch technisch außergewöhnlichen Kulturzoom waren viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer begeistert. „Das ist echtes Live-Fernsehen! Sehr gut. Unsere AG ist ganz nah dran am Menschen“, meinte zum Beispiel der stellvertretende Bundesvorsitzende Martin Panten. Und Rainer Karlitschek brachte es kurz und knackig auf den Punkt: „Ist das coooool!“

Markus Bauer

Blech mit Plätzchen
Aus dem ausgerollten Teig wurden unterschiedliche Formen bzw. Figuren ausgestochen. Diese kommen nun in den Ofen.
Plätzchenteig
Blanka Noskova zeigt in der Schüssel den Teig für die Lebkuchen.
Barbarazweige
Hier erläutert Blanka Noskova den Brauch der Barbara-Zweige.
Ehepaar Noskovi beim Kulturzoom
Blanka und Aleš Noskovi mit ihrem diesjährigen selbst gestalteten Adventskranz.
Die Kulturarbeit der Ackermann-Gemeinde im Institutum Bohemicum wird gefördert durch das Bayerische Staasministerium für Familie, Arbeit und Soziales.