„Miteinander stiften“ – Ackermann-Gemeinde stellt eigene Stiftung vor

 

 

 

Mit einer eigenen Stiftung will die Ackermann-Gemeinde angesichts rückgängiger öffentlicher Fördermittel ihre Friedens- und Versöhungsarbeit für die Zukunft sichern. Bei der zentralen Informationstagung kürzlich in Ellwangen wurde die neue Einrichtung vorgestellt, die sich „Miteinander stiften“ nennt und auch im doppelten Wortsinn aktiv sein will. Die Umrahmung der Feier übernahm der gemischte Chor „Backnanger Sängerhaufen“, der sich zu einem Probenwochenende im gleichen Tagungshaus befand.

 

 

 

Von einem „Meilenstein in der organisatorischen Entwicklung der Ackermann-Gemeinde“ sprach der Vorsitzende des Stiftungsvorstandes Dipl.-Ing Gerald Ohlbaum. Er nannte als Hintergründe der Stiftungsgründung die stetigen Kürzungen von Fördermitteln, was sogar schon zum Verlust von Planstellen geführt hat. „Wir wollten eine verlässlichere finanzielle Verankerung für die Ackermann-Gemeinde“, blickte Ohlbaum zurück und erinnerte an die  ersten Überlegungen in den Jahren 2003/04. Damals gelangte man zu der Überzeugung, dass eine Stiftung die einzige Chance sei, die Arbeit der Ackermann-Gemeinde langfristig auf eine feste Basis zu stellen. Vor allem juristische Vorarbeiten übernahm 2005/06 der Ehrenvorsitzende der Ackermann-Gemeinde Dr. Walter Rzepka, so dass im Juli 2006 der Trägerverein der Ackermann-Gemeinde, die Ackermann-Gemeinde e.V., einen für die Gründung der Stiftung entsprechenden Beschluss fassen konnte. Im Herbst 2007 erfolgte die Anerkennung der Stiftung durch die Regierung von Oberbayern und die Anerkennung der Gemeinnützigkeit. Namhafte Personen wirken als Botschafter: Barbara Stamm (1. Vizepräsidentin des Bayerischen Landtags), Fritz Baier (MdB und Oberbürgermeister a.D.), Rudolf Friedrich (MdL a.D. und Landesbeauftragter der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler), Prälat Herbert Jung (Stadtpfarrer und Aufsichtsratsvorsitzender der LIGA Bank eG.), Walter Kittel (Staatssekretär a.D.), Prof. Dr. Hans Lemberg (Mitglied der Deutsch-Tschechischen Historikerkommission), Dr. h.c. Max Mannheimer (Autor und Holocaust-Überlebender), Franz Olbert (Generalsekretär der Ackermann-Gemeinde a.D.), Dr. Walter Rzepka (Ehrenvorsitzender der Ackermann-Gemeinde). Die Ackermann-Gemeinde e.V. und das Sozialwerk der Ackermann-Gemeinde haben jeweils 25.000 Euro als Gründungskapital eingebracht. Nun kommt es darauf an, Zuwendungen und Zustiftungen einzuwerben.

Domkapitular Prof. Dr. Wolfgang Klieber, Vorsitzende des Sozialwerks der Ackermann-Gemeinde, meinte in seinem Grußwort, dass es im Interesse des Sozialwerks sei, wenn auf diese Weise dessen Anliegen nachhaltig weitergeführt werden können. Adolf Ullmann, Bundesvorsitzender der Ackermann-Gemeinde, erinnerte an die zentralen Aufgaben des Verbandes. Diese Tätigkeiten zu sichern sei Sinn der Stiftung. „Das, was in 60 Jahren erreicht worden ist, dauerhaft in die Zukunft zu transportieren“, sieht er als zentrale Funktion der Stiftung. „Wir alle sind aufgefordert, Botschafter der Stiftung zu werden“, meinte Ullmann. Gerade am Anfang seien große Zustiftungen nötig, um einen jährlichen Ertrag zu gewährleisten.

Um viele Stifter zu gewinnen, wurde eine mobile Stele enthüllt, auf der die Namen der Stifter – sofern sie es wollen – eingraviert werden. Diese kann bei Veranstaltungen der Ackermann-Gemeinde öffentlich präsentiert werden. Darüber hinaus wird es einen Flyer geben, der breit verteilt werden wird. Ein Entwurfsexemplar konnten die Teilnehmer schon mal mit nach Hause nehmen.

Markus Bauer

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