Kastler: "Das friedliche, freie Europa braucht uns Europäer, braucht uns Christen, uns Ackerfrauen und Ackermänner"

Mit einem Schreiben zur Osterzeit wendet sich der Bundesvorsitzende Martin Kastler an die Mitglieder und Freunde der Ackermann-Gemeinde. Ihm wird dabei gerade in dieser Zeit deutlich, wie sehr das Engagement der Ackermann-Gemeinde weiter gebraucht wird: "Das friedliche, freie Europa braucht uns Europäer, braucht uns Christen, uns Ackerfrauen und Ackermänner, die Brücken bauen statt Gräben auszuheben, Europa braucht uns, die wir versöhnen und nicht spalten wollen."

Liebe Mitglieder und Freunde der Ackermann-Gemeinde,

ganz herzlich grüße ich Euch aus Prag-Břevnov und wünsche Euch eine gesegnete, frohe und sonnige Osterzeit.

Sonnig im Herzen
Freudig über die Auferstehung
und voller Gottvertrauen.

Auch wenn es zur Zeit nicht möglich ist, dass wir uns sehen, begegnen auf der einen oder anderen Seite der leider wieder entstandenen Grenzen ...

Wir wissen und jetzt fühlen wir es auch - mancher wieder - mancher das erste Mal so richtig:

wir lieben das freie Europa, das Pan-Europa ohne Grenzen - unser Europa der letzten 30 Jahre.

Nie spürte ich es mehr als zur Zeit, was mir als "alten Europäer" besonders wichtig war und heute fehlt. Das Leben zwischen den Regionen, das Leben als Europäer, das Leben über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg.

Ich merke, dass die EU von heute nicht einfach so bleiben wird, dass die EU-27 viele Skeptiker und Feinde hat, die es lieber heute als morgen zu Grunde richten würden, aus welchen Vorwand heraus auch immer. Diese Leute , diese Anti-Europäer sind es, die mir Angst machen, sie streben Jahrhunderte zurück, in die "nationalen Auferweckungen", um ihre Macht und Gier in etwaigen Nationalstaaten mit all ihren nationalen Egoismen zu befriedigen.

Aber ich merke auch, dass es viele Menschen gibt, die jetzt merken, was sie an der EU und Europa haben. Nicht nur ökonomisch. Menschen denen die Grenzen und Barrieren aufgrund der Pandemie zwar nachvollziehbar sind, aber denen ihr 'Freiheitsentzug auf Zeit' richtig Sorgen bereitet. Noch dazu die Ungewissheit wie lange alles dauern wird.

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Geschwister in Christus,

lasst uns diese Osterzeit feiern - im Glauben an die Auferstehung und im Wissen, dass unser freies Europa uns braucht. Die EU ist kein Selbstläufer mehr, Europa bedarf vieler Freunde, um es besser zu machen.

Im Gebet und im Tun - jeder an seinem Platz ist gefragt! Daher lasst uns nicht verzagen, dass wir kein Brünner Symposium, keine Begegnungstage in Egloffs, keine Jugendbegegung in Niederalteich hatten - lasst uns dafür beten, uns anstrengen, dass diese Seuche ein Ende findet und wir weiterarbeiten können für ein friedliches, freies und demokratisches Europa.

Das friedliche, freie Europa braucht uns Europäer, braucht uns Christen, uns Ackerfrauen und Ackermänner, die Brücken bauen statt Gräben auszuheben, Europa braucht uns, die wir versöhnen und nicht spalten wollen!

Glück auf ! Und bleibt gesund - auf ein gesundes Wiedersehen

Ihr und Euer

Martin Kastler