Goldene Ehrennadel für Prof. Dr. Barbara Krause

Im Rahmen der Hauptversammlung der Ackermann-Gemeinde verlieh der scheidende Vorstandsvorsitzende Martin Kastler die Goldene Ehrennadel der Ackermann-Gemeinde an Prof. Dr. Barbara Krause (Aachen).

Im badischen Landesteil Baden-Württembergs, konkret in Bad Dürrheim, ist Barbara Krause (77) zwar geboren, die Wurzeln der Familie liegen aber in Böhmen. Daher war die Familie von Beginn an eng mit der Ackermann-Gemeinde verbunden. „So warst Du bei der historischen Predigt von Pater Paulus Sladek im Jahr 1955 in Haidmühle zugegen. Auch wenn Du seine Aussagen damals nicht einordnen konntest, spürtest Du die Bedeutung dieses Moments“, erinnerte Kastler an ein wichtiges Datum in der Geschichte der Ackermann-Gemeinde. Von 1964 bis 1969 studierte Barbara Krause in Freiburg und Wien Politikwissenschaft, Geschichte und Germanistik und schloss das Studium mit dem ersten Staatsexamen ab, 1973 wurde sie zum Dr. phil. promoviert. In der Jungen Aktion der Ackermann-Gemeinde war sie von 1969 bis 1971 Bundesführerin, danach folgte ein Karrieresprung, der in der JA-Geschichte einmalig ist: Denn von 1972 bis 1978 war sie hauptamtliche Bundesvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) - wohlgemerkt in einer Zeit des Aufbruchs in der Kirche nach dem Zweiten Vatikanum und während der Würzburger Synode (1971-1975). Einige Tätigkeiten in der Erwachsenenbildung und insbesondere regelmäßige Lehraufträge an der Katholischen Fachhochschule Nordrhein-Westfalen in Aachen mündeten schließlich ab 1997 in die Professur für Politikwissenschaften an eben dieser Institution. Bis zur Emeritierung im Jahr 2010 übte Krause diese Aufgabe aus, die Schwerpunkte lagen im Bereich der Sozialen Arbeit mit dem Fokus auf Gender, Migration sowie Integration. „Gerade Migration und Integration sind für Dich als Flüchtlingskind ein Herzensthema. Von Deinen Erfahrungen und Deiner Kompetenz bei diesem Thema durften wir in der Ackermann-Gemeinde sehr profitieren“, erklärte Kastler.

Neben ihrer beruflichen Tätigkeit war die nun Geehrte auch ehrenamtlich engagiert: viele Jahrzehnte Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken, stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax, Vorstandsmitglied des Diözesan-Caritas-Verbandes Aachen und Mitglied der Unterkommission für die Wissenschaftliche Arbeitsgruppe der Kommission X – Weltkirchliche Aufgaben – der Deutschen Bischofskonferenz. Verbunden blieb sie all die Jahre auch mit der Ackermann-Gemeinde, bei der sie nach ihrer Entpflichtung als Professorin im Bundesvorstand mitarbeitete. „Dir ist es zu verdanken, dass das Thema Migration und Integration in unserer Arbeit gestärkt wurde. Deine Fähigkeit, divergierende Positionen oder unterschiedliche Ansätze zu verbinden, wurde oft gebraucht. Auch viele inhaltliche Positionierungen und Ausgestaltungen von Veranstaltungen tragen Deine Handschrift. Du bist inhaltlich wie menschlich eine Bereicherung für jede Diskussion. Geschätzt wirst Du auch als Referentin in der Ackermann-Gemeinde und als Moderatorin, bei Brünner Symposien, Begegnungstagen von AG und SAG, Katholikentag usw. Wenn Du eine Moderation übernahmst, konnten wir uns darauf verlassen, dass diese lebendig, wertschätzend und zugleich zielgerichtet verlief“, zollte der Bundesvorsitzende höchste Anerkennung. „Dein jahrzehntelanger, nachhaltiger Einsatz für unsere gemeinsamen Ziele gibt mir Anlass, Dir im Namen des Bundesvorstandes der Ackermann-Gemeinde für alles Mitdenken und Mittun von Herzen zu danken.“ Mit diesen Worten verlieh Kastler die Goldene Ehrennadel an Prof. Dr. Barbara Krause, verbunden mit dem Wunsch auf weitere Zusammenarbeit.

Markus Bauer

Martin Kastler überreicht Prof. Dr. Barbara Krause die Goldene Ehrennadel. (Foto: M. Bauer)