Solidarisch mit den Flüchtlingen

Die Arbeitsgemeinschaft der katholischen Vertriebenenorganisationen tagte am 30. Oktober in Frankfurt. Neben den Delegierten der verschiedenen Mitgliedsverbände, zu denen auch die Ackermann-Gemeinde zählt, kam hierzu Weihbischof Dr. Reinhard Hauke, als Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz, sowie die Visitatoren bzw. Präsides der Verbände zusammen. Neben Fragen der Seelsorge und der grenzüberschreitendenen Partnerschaftsarbeit mit den östlichen Nachbarländern war auch die Siutation der heutigen Flüchtlinge zentrales Thema der Beratungen. Hierzu wurde einstimmig folgende Erklärung verabschiedet:

Die Arbeitsgemeinschaft der katholischen Vertriebenenorganisationen in Deutschland (AKVO) hat sich bei ihrer Jahreskonferenz am 30. Oktober 2014 mit der dramatischen Situation in der Ukraine, in Syrien, im Irak und in anderen Krisenregionen befasst.

Die Mitglieder der AKVO-Verbände sind betroffen von den Berichten und Bildern von einer immer größer werdenden Zahl von Menschen, die aktuell auf Grund ihres Glaubens oder ihrer ethnischen Zugehörigkeit von Menschenrechtsverletzungen, Verfolgung, Flucht und Vertreibung betroffen sind.

Aus eigenem Erleben bzw. aus Erzählungen der Betroffenen der Zeit während und in Folge des Zweiten Weltkriegs wissen die Mitglieder der in der AKVO zusammenwirkenden katholischen Verbände, was der Verlust von Heimat durch Krieg, Flucht, Vertreibung oder Zwangsumsiedlung bedeutet.

Für uns Christen in Deutschland stellt die Notsituation der Menschen in den genannten Ländern, sowie die Notlage derjenigen, die als Flüchtlinge und Asyl-Suchende zu uns nach Deutschland kommen, eine besondere Herausforderung dar.

Die Delegierten der AKVO appellieren an alle Mitglieder ihrer Verbände,

- sich nach Kräften mit den betroffenen Menschen in der Ukraine, in Syrien, im Irak und in anderen Krisenregionen zu solidarisieren,

- sich über ihre Situation zu informieren und sich auch öffentlich für sie und ihre Rechte einzusetzen,

- mitzuhelfen, dass diejenigen, die als Flüchtlinge und Asylsuchende nach Deutschland kommen, einen würdigen Aufenthaltsort erhalten und erfahren, dass sie bei uns (in unserer Straße, in unserem Ort, in unserer Pfarrei) willkommen sind.

Die Delegierten der AKVO appellieren an alle, die in Kirche, Staat und Gesellschaft Deutschlands Verantwortung tragen, sich dafür einzusetzen,

- dass in der aktuellen humanitären Katastrophe Deutschland wesentlich mehr Flüchtlinge als bisher aufnimmt und dass die, die zu uns kommen, Zugang zu Ausbildung und Arbeitsmarkt erhalten,

- dass die notwendige Sicherung der EU-Außengrenzen nicht zu einer faktischen Verweigerung der Rettung von Flüchtlingen wird,

- dass Gewalt gegen ethnische, religiöse und sprachliche Minderheiten, ihre Unterdrückung, Vernichtung oder Vertreibung international geächtet wird und internationale Standards zur Sicherung ihrer Rechte eingehalten bzw. durchgesetzt werden.

Frankfurt a. M., den 30. Oktober 2014