Die Ackermann-Gemeinde trauert um Franz Olbert

München. Franz Olbert ist am 11. Januar 2023 im 88. Lebensjahr in München verstorben. Mit Franz Olbert ist eine Persönlichkeit von uns gegangen, die in unermüdlichem Einsatz für Dialog und Aussöhnung Großes für die Versöhnung und Freundschaft von Deutschen, Tschechen und Slowaken geleistet hat.

Emilia Müller, Bayerische Staatsministerin für Europaangelegenheiten, beschrieb Franz Olbert im Jahr 2010 bei der Verleihung der Europa-Medaille an ihn in der Bayerischen Staatskanzlei als Menschen, der „für Information und Dialog, für Empathie und differenzierte Auseinandersetzung mit einer schwierigen Vergangenheit, für Annäherung und Völkerverständigung mit unseren östlichen Nachbarn“ stehe. Franz Olbert habe maßgeblich dazu beigetragen, das belastende historische Erbe der deutsch-tschechischen Beziehungen zu überwinden.

Franz Olbert, am 27. Juli 1935 im Schönhengstgau geboren, kam durch die Vertreibung nach Bayern und war seit den 1950er Jahren in der Ackermann-Gemeinde aktiv, von 1976 bis 1999 führte er als Generalsekretär die Geschicke des katholischen Verbandes, auch in seinem Ruhestand war er noch ehrenamtlich Geschäftsführer des Sozialwerks der Ackermann-Gemeinde. Neben zahlreichen anderen ehrenamtlichen Funktionen gehört er seit 2000 im Auftrag der Bundesregierung auch dem Verwaltungsrat des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds an. Die Ackermann-Gemeinde ehrte Franz Olbert 2003 mit ihrer höchsten Auszeichnung, dem Hans-Schütz-Preis. Auch in Tschechien wurde sein Wirken für die deutsch-tschechische Versöhnung bereits mehrmals gewürdigt. Vom Außenminister der Tschechischen Republik Cyril Svoboda erhielt er 2005 den Preis „Gratias agit“ und im selben Jahr verlieh ihm Staatspräsident Václav Klaus die Verdienstmedaille der Tschechischen Republik. 2015 erhielt er aus der Hand des Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer den Bayerischen Verdienstorden, im Jahr 1991 das Verdienstkreuz am Bande sowie 1999 das Verdienstkreuz Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

„Ich erinnere mich noch an meine ersten Begegnungen mit Franz Olbert. Er war einer der Ersten, die mich angesprochen und mich zu der Überzeugung gebracht haben: In der Ackermann-Gemeinde möchte ich mich engagieren“, so der Bundesvorsitzende der Ackermann-Gemeinde Dr. Albert-Peter Rethmann. Franz Olbert war Wegbereiter, Brückenbauer, treuer Freund, fürsorglicher Arbeitgeber und eine Persönlichkeit, für die Verständigung und Versöhnung zum Lebensthema wurden. Seine Fußstapfen sind groß, die Wege, die er uns geebnet hat, wollen wir weitergehen; seine Vision von einer friedlichen Nachbarschaft in Europa in christlichem Geist ist uns Verpflichtung für die Zukunft. 

Wir sind und bleiben mit Franz Olbert in großer Dankbarkeit und Freundschaft verbunden. Er bleibt in unseren Herzen.

Möge der Herr ihm alles Gute vergelten, das er in seinem Erdenleben getan hat.
Wir gedenken seiner im Gebet.

Die Traueranzeige zum Herunterladen finden Sie hier.

Die Trauerrede von Kard. Dominik Duka finden Sie hier.

Die Trauerrede von Martin Panten, stv. Vorsitzende der AG, finden Sie hier.