Vortrag "Der goldene Steig"

Die Goldene Straße als pulsierende Lebensader zwischen Böhmen und Bayern brachte Prof. Dr. Stefan Samerski in einem Vortrag nahe.

In der Reihe „Böhmen und seine Nachbarn“ lenkte Prof. Dr. Stefan Samerski in seinem 2. Vortrag den Blick auf die Handelsbeziehungen nach Bayern. Im 14. Jahrhundert war es Karl IV., der die für den Handel nötige Infrastruktur gezielt ausbaute – und dabei auch zu seinen Gunsten durch eigenes Herrschaftsgebiet umlenkte, was ihm Zollgebühren ersparte. Entlang der von ihm nach Norden umgeleiteten Route wurden Burgen errichtet, deren Besatzung für die Sicherheit der Händler und ihrer Waren sorgten. Im Kern umfasste die Goldene Straße die Strecke zwischen Prag und Nürnberg, verband aber in ihren weiteren Ausläufern sogar Schlesien und Luxemburg. Gehandelt wurde auf diesem Weg alles, was seinerzeit begehrenswert erschien. Gewürze, Medikamente und Seidenstoffe aus dem Orient, Metalle, Felle und Wachs aus Böhmen, auch Schmuck und Rüstungen wurden transportiert. Der Handel florierte und brachte entlang der Route Wohlstand und den „Duft der weiten Welt“ mit sich. Die prächtige, Fassade der durch Karl IV. errichtete Nürnberger Frauenkirche gibt davon ein beredtes Zeugnis. Mit den Händlern kam auch der immaterielle Austausch. So finden sich Darstellungen des hl. Wenzels u.a. in Nürnberg und in Weiden und geben Zeugnis davon, dass dieser böhmische Heilige auch in Bayern Verehrung gefunden hatte. Heutige Hauptverkehrsadern zeichnen das alte Wegenetz der Goldenen Straße nach, die somit Spuren bis in unsere Zeit hinterlassen hat.

Der Vortrag hatte im Sudetendeutschen Haus vor Publikum stattgefunden, ist aber auch als Video auf dem YouTube-Kanal der Sudetendeutschen Landsmannschaft abrufbar. Link zum Videokanal mit dem Vortrag: Link

 

Veranstalter

Diese Veranstaltung der Sudetendeutschen Landsmannschaft Bundesverband, der Heimatpflegerin der Sudetendeutschen, der Ackermann-Gemeinde in der Erzdiözese München und Freising sowie der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste wird durch das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales sowie durch das Haus des Deutschen Ostens gefördert.