Ein Jahr an der Grenze

Das Ziel des Programmes „Ein Jahr an der Grenze“ ist es, die deutsch-tschechische Nachbarschaft vor Ort zu stärken und so zur Entfaltung einer lebendigen Grenzregion beizutragen.

Die deutsch-tschechische Grenz region spielt für die gegenseitigen Beziehungen und somit ebenso für den Zukunftsfonds eine Schlüssel rolle, da sie den Menschen aus beiden Ländern die Möglichkeit bietet, auf kurzem Wege miteinander in Kontakt zu treten, sich direkt zu begegnen und voneinander zu lernen.

Bereits heute gestalten viele Menschen und Organisationen entlang der Grenze aktiv die deutsch-tschechische Nachbarschaft. Dennoch, so der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds, gibt es immer noch verborgene Potenziale der Zusammenarbeit und Partnerschaft zu entdecken und zu nutzen.

Dazu sind insgesamt acht Deutsche und Tschechen beidseitig der Grenze in den verschiedenen Grenzregionen aktiv: Sie loten Potenziale für Begegnungen und Kooperationen aus, vermitteln Angebote und Kontakte und sind dabei behilflich, gemeinsame Projekte auf die Beine zu stellen – überall da, wo deutsche und tschechische Partner Unterstützung benötigen, reichen die zweisprachigen Wegbereiter eine helfende Hand.

Einer von diesen acht Akteuren, die den Anspruch an sich selbst haben, als „Enthusiasten und Macher“ zu wirken, ist Max Melzer. Aufgewachsen ist er in Bautzen und nun auch im Projekt zuständig für die Region Oberlausitz – Liberecko. Der 25-Jährige erkundet seit Mai die Gegend besonders nach Initiativen und Vereinen in der länd lichen Region, die offen sind für Partnerschaften im grenzüberschreitenden Kontext. Dabei ist die geografische Gegebenheit des Dreiländerecks Deutschland-Polen-Tschechien von besonderer Bedeutung, die sich auch in den Städtepartnerschaften zwischen Bautzen, Hirschberg/Jelenia Góra und Gablonz an der Neiße/Jablonec nad Nisou  ausdrückt. Dies ist für Melzer ein Anknüpfungspunkt, um auch während der Coronazeit eingegangene Initiativen wiederzubeleben. Auch die grenznahe Hochschule Zittau/Görlitz ist für ihn ein Ort, um als „Möglichmacher“ zu wirken.

Die Arbeit im Programm „Ein Jahr an der Grenze“ besteht nicht darin, selbst neue Angebote zu schaffen, sondern aus dem Wirken als Vernetzungsakteur.  Das bedeutet, Interessierten, die länderverbindende, niedrigschwellige Veranstaltungen wie Konzerte und Ausstellungen initiieren möchten, auf der Suche nach Partnern und Unterstützern zu helfen. Dabei fällt ihnen auch des Öfteren die Rolle des Dolmetschers zu.

Die teilnehmenden Enthusiasten und Macher berichten auf dem Blog https://einjahrandergrenze.de/ direkt von ihren Erlebnissen, Begegnungen und Fortschritten.

Felix Kuhl und Max Melzer

Dieser Beitrag erschien im Heft 4-2022 der Zeitschrift "Der Ackermann".

Das „Macher“-Team aus dem Grenzgebiet:: Max Melzer, Jan Kvapil, Kristýna Šoukalová, Veronika Kupková, Iva Ellrodt, Veronika Widmann, Martina Engelmaierová und Sára Špeciánová
(v.l.n.r., Foto: P. Mikšíček)